Auflösungskommando für den Hund: Warum und wie?

Kennst du das? Du bist mit deinem Vierbeiner unterwegs, triffst eine Freundin und willst dich mit ihr unterhalten. Du legst deinen Hund ab, doch nach ein paar Momenten steht er wieder auf und will weitergehen. Du legst ihn wieder ab und das Ganze wiederholt sich bis zum Ende eurer Unterhaltung – und das kommt früh, weil du irgendwann von den ständigen Korrekturen genervt bist.
Dann ist ein Auflösungskommando das Richtige für euch.

Es sagt deinem Hund genau, wie lange ein Kommando dauert – also wie lange er neben dir „Platz“ machen und sich gedulden soll. Es verhindert, dass dein Hund eigenständig entscheidet, wann es denn jetzt gut ist mit dem Gehorsam. Dabei macht er übrigens an sich keinen Fehler, denn du hast ihm ja nicht gesagt, wie lange er verharren soll und entsprechend fragt er nach. Und wahrscheinlich durfte er tatsächlich oft selbst wieder weitergehen ohne dass es gestört hat.

Ein Auflösungskommando beendet also die Übung bzw. das Kommando und überträgt dir wieder die Entscheidung, wann es weitergeht. Damit weiß dein Hund: Solange du nicht etwas anderes sagst, gilt das alte Kommando.

Das Auflösungskommando ist damit ein Zeichen für einen wirklich gut erzogenen Hund – und für einen höchst konsequenten Besitzer. Du ahnst es vielleicht schon: Um es zu etablieren, brauchst du dauerhaft Konsequenz. Denn jedes Kommando, das du deinem Hund gibst, musst du selbst auch wieder aufheben, sogar, wenn du ihn auf seinen Platz schickst.

Dem Hund das Auflösungssignal beibringen

Am besten beginnst du damit von Anfang an, wenn du deinen Welpen erziehst. Es klappt aber auch bei Hunden, die schon älter sind.

  • Zunächst musst du das Auflösungskommando auswählen – am besten ein kurzes Wort. Wichtig: Wähle einen Begriff, den du sonst noch nicht verwendest. Beispiele wären „Los!“, „Lauf“ oder „Auf“.
  • Gib deinem Hund jetzt ein Kommando, das er bereits kennt, zum Beispiel „Sitz“. Fordere ihn direkt danach wieder zum Aufstehen auf, etwa, indem du ihn mit Körpersprache einlädst oder einen kurzen Impuls an der Leine gibst. Dabei sagst du dein Auflösungskommando. Wichtig: Du musst es geben, bevor dein Hund von selbst wieder aufgestanden ist. Hier ist also ein gutes Timing notwendig. Belohne also stets das Warten deines Hundes, nicht, wenn er selbst zu früh aufsteht.
  • Die Zeit des Verweilens dehnst du nun Schritt für Schritt aus.
  • Sei konsequent. Prüfe, ob du das Auflösungskommando wirklich immer gibst. Je mehr dein Hund selbst entscheiden kann, desto schwieriger wird es, das Kommando zu etablieren.
  • Übe zunächst in ruhiger Umgebung und in kurzen Reprisen. Je besser es klappt, desto mehr Ablenkungen kannst du hinzunehmen. Du kannst dann auch an anderen Orten trainieren und mit mehr Abstand.
  • Steht dein Hund ungefragt auf oder geht er weiter, lässt du ihn wieder sitzen oder legst ihn wieder ab und löst das Kommando dann selbst auf.
  • Gibst du einen neuen Befehl, ersetzt der das Kommando. Also „Sitz“ zu „Platz“ – hier muss kein Auflösungskommando dazwischen geschaltet werden.

Das sind die Vorteile des Auflösungskommandos:

  • Klare Kommunikation statt Verwirrung: Dein Hund weiß nun, dass du ein Kommando zuverlässig wieder beendest und muss nicht anderweitig herausfinden, wie lange er denn jetzt was machen soll. Ein Auflösungssignal schafft Klarheit und löst Verwirrung auf. Daraus folgt insgesamt ein besserer Gehorsam des Hundes.
  • Mehr Entspannung für Mensch und Hund, da die Rollen und Aufgaben klar verteilt sind und Missverständnisse minimiert werden.
  • Der klare Rahmen gibt dem Hund Sicherheit und stärkt seine Bindung und das Vertrauen zum Menschen, da der Mensch die Entscheidungen trifft, was dem Hund das Leben leichter macht.
  • Das Signal „Bleib“ braucht ihr nicht mehr.
  • Das Auflösungskommando ist ein Allzweck-Signal, das du für jeden anderen Befehl verwenden kannst – auf dem Spaziergang, beim Apportieren oder beim Fressen.
  • Dein Hund lernt Impulskontrolle und wartet auf deine Ansagen.
  • Du wirst konsequent in deinen Handlungen.
  • Dein Hund wartet auf dich – das klappt auch aus der Distanz. So kannst du ihn zum Beispiel auf einem Spaziergang zum Sitzen auffordern, um andere Fußgänger passieren zu lassen.
 

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