Gelangweilter Hund? Tipps für mehr Abwechslung im Alltag

Wir alle kennen Langeweile. Trotzdem kommt sie uns als Problem bei unseren Hunden nicht sofort in den Sinn.

Schließlich schlafen Hunde sehr viel – rund 16 Stunden am Tag – , und brauchen ihre Ruhezeiten und ihren Ruheplatz. Außerdem haben wir in unserem Alltag oft viel zu tun und nicht immer gelingt es uns, unserem Hund so viel Aufmerksamkeit zu schenken, wie er verdient. An sich ist das kein Problem, allerdings sollte es kein Dauerzustand werden.

Wie viel Beschäftigung oder Abwechslung ein Hund benötigt, hängt stark von der Rasse ab. Während ein Mops eher ein gemütlicher Kerl ist, brauchen Husky und Borde Collie eine Aufgabe und einen Sinn. Die meisten Hunde lieben es aber, zu schnüffeln, zu rennen und mit Menschen und anderen Hunden zu toben.

Wird Langeweile zur Regel, können Hunde Verhaltensweisen entwickeln, die wir nicht besonders schätzen. Diese Verhaltensauffälligkeiten sind Hilferufe – und Frauchen und Herrchen sollten dann unbedingt nachforschen, was mit ihrem Vierbeiner nicht stimmt.

Diese Anzeichen können auf Langeweile hindeuten:

• Der Hund wird unruhig. Er läuft nervös herum und kommt nicht zur
Ruhe.
• Der Hund entwickelt zerstörerische Tendenzen: Er kaut zum Beispiel
die Füße des Sofas an, versteckt Schuhe und beißt sie kaputt.
• Der Hund bellt. Andauernd und in Situationen, in denen er früher
nicht gebellt hat.
• Der Hund winselt. Er möchte dem Menschen signalisieren, dass er
Hilfe benötigt.
• Manche Hunde fangen an, den eigenen Körper abzulecken und
anzunagen bzw. zu beknabbern.
• Manche Hunde fangen an, ihre Rute zu jagen und rennen im Kreis,
um ihre Energie loszuwerden und Frust auszudrücken.
• Der Hund weicht seinem Menschen nicht mehr von der Seite.
• Lethargie und Trägheit können ebenfalls Hinweise auf Langeweile
beim Hund sein.
• Auf der anderen Seite kann Langeweile aber auch Aggressivität zum
Vorschein bringen.

So sehr Überforderung Stress verursacht, kann auch eine Unterbeschäftigung dem Hund schaden. Hunde wollen körperlich und geistig ausgelastet sein. Es reicht also nicht, ihm kurz Auslauf im Garten zu verschaffen. Eine erfülltes Hundeleben braucht mehr Input und mehr Stimulation.

Die Lösung gegen Langeweile: Beschäftigung und Abwechslung.
Es kann auch sinnvoll sein, Routinen aufzubrechen. Dabei gilt es aber, die Persönlichkeit und Eigenheiten des eigenen Hundes zu beachten: Nicht jeder Hund muss täglich stundenlang spazieren gehen, nicht jeder Hund ist ein guter Begleiter für die Joggingrunde und nicht jeder Hund hat Spaß an Suchspielen. Manche Rassen fordern viel von ihren Haltern: Hüte- und Jagdhunde brauchen eine Aufgabe, andere viel Auslauf.

So bringst du Abwechslung in euren Alltag

Gassirunden aufpeppen

Die täglichen Spaziergänge sind eine wichtige Säule in der Beziehung von Mensch und Hund. Hier kann man einfach Abwechslung schaffen: Immer die gleiche Gassirunde? Das langweilt irgendwann auch den geduldigsten Vierbeiner. Eine neue Umgebung entdecken, neue Gerüche aufnehmen ist für den Hund ein großer Spaß. Deswegen sollte man seine Gassirunde immer mal wieder variieren.

Auch die Spaziergänge selbst bieten viele Möglichkeiten für Abwechslung: Verstecke Futter im Wald und lass‘ es deinen Hund finden. Nutze Baumstämme oder etwas abschüssige Wege und Pisten, damit der Vierbeiner klettern und springen kann. Übe Kommandos draußen: Frage nach „Sitz“ oder „Platz“ oder lass‘ deinen Hund ein Stückchen an der Leine bei Fuß gehen. Der Jagdhund trägt auch gerne etwas im Maul spazieren – biete ihm etwas Geeignetes dafür an und gebe ihm damit eine Aufgabe.

Spielzeug und Tricks

Spielzeuge sind eine schöne Ergänzung in Hundeleben und geben Stimulation, wenn der Mensch gerade nicht kann. Wechsele dabei ab und biete immer andere Spielzeuge an. Du musst nicht ständig neue kaufen, räume manche einfach weg, so dass der Hund keinen Zugriff darauf hat.

Eine weitere Herausforderung sind Intelligenz-Spielzeuge: Sie kommen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und sorgen dafür, das sich der Hund anstrengen muss, um seine Belohnung zu erhalten. Für Beschäftigung sorgen auch Futterspielzeuge, die ein Leckerli immer nur dann herausgeben, wenn der Hund sie richtig einsetzt.

Spaß für Mensch und Tier bringt auch das Erlernen von Tricks: Sie erfordern Zeit und Wiederholung und sind damit eine optimale Beschäftigung.

Für die Sportlichen

Hast du ein vierbeiniges Energiebündel an deiner Seite, ist Hundesport vielleicht etwas für euch. Bekannt und beliebt ist Agility – mit etwas Fantasie geht das auch im eigenen Garten. Viele Hunde spielen gern Ball und apportieren mit Leidenschaft. So schaffst du ebenfalls Abwechslung.
Natürlich kannst du auch mit deinem Hund joggen gehen, wenn er körperlich fit ist und das tun kann. Wenn ihr einen See oder ein Bach in der Nähe habt, könnt ihr vielleicht gemeinsam eine Leidenschaft für das Wasser entwickeln.

Spielen!

Sucht euch eine Spielwiese, wo ihr euch richtig austoben könnt. Für das Spiel mit dem Hund gilt: Es gibt klare Regeln, am besten auch feste Zeiten und danach wieder Entspannungsphasen. Es gibt viele Möglichkeiten, mit dem Hund zu spielen: Bälle, Futterspiele, Suchspiele oder die Jagd mit der Reizangel.

Immer der Nase nach

Viele Hunde lieben es ihre Nase einzusetzen. Du kannst Leckerli im Garten für deinen Vierbeiner verstecken, einen Schnüffelteppich anlegen oder in Vorbereitung eines Spaziergangs draußen eine Fährte legen. Nasenarbeit ist für den Hund sehr anstrengend und wird ihn garantiert auslasten.

 

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