Wer einen Hund in sein Leben holt, übernimmt Verantwortung – und das über Jahre hinweg. Der Hausflur ist auf einmal nicht mehr sauber zu bekommen, in jeder Ecke sammeln sich Hundehaare und wenn der Vierbeiner krank ist, leiden Mensch und Tier gleichermaßen. Warum also schafft man sich einen Hund an? Weil er das Leben bereichert – in vielerlei Hinsicht und manchmal auch überraschend. Wir haben fünf Bereiche gesammelt, warum das Leben mit Hund einfach besser ist als ohne.
Lachen und gute Laune
Unfreiwillige Purzelbäume auf der Wiese, wenn Tempo und Koordination überschätzt werden, hündische Blicke, wenn eigentlich eine Korrektur des Verhaltens angebracht wäre, man sich aber einfach nur vor Lachen ausschütten möchte, Rennflashs auf der Wiese, sobald die Leine abgemacht wird, mit einer Zunge, die bis zum Boden hängt. Ein Hund im Haus macht gute Laune und es gibt sehr oft etwas zu lachen – auch in Situationen, in denen man damit nicht gerechnet hätte. Seine Ausgelassenheit und Unbedarftheit ist ansteckend und als Mensch entdeckt man schnell wieder die Freude an den kleinen Dingen.
Waldbaden
Eigentlich wissen wir ja, dass uns Aufenthalte in der Natur gut tun und das wir viel öfter und länger draußen sein sollten – Sonne im Gesicht, Wind in den Haaren und am besten Erde unter den nackten Fußsohlen. Aber irgendwie kommt immer etwas dazwischen und dann bleibt es bei einem Spaziergang in der Woche. Wenn überhaupt. Mit Hund ist das anders. Mindestens zwei Spaziergänge unterschiedlichster Länge pro Tag sind auf jeden Fall drin – und es gibt keine Ausreden mehr, denn der Vierbeiner muss und will raus. Und auf einmal stapfen wir mehrfach täglich auf schmalen Pfaden durch den Wald, hören dem raschelnden Espenlaub zu, bewundern das Schattenspiel der Blätter, wenn sich Sonnenstrahlen den Weg zwischen Stämmen und durch Kronen bahnen und schauen Vögeln nach, die von Wipfel zu Wipfel unterwegs sind. Und vielleicht werden wir auf einmal still und vergessen die Hektik oder die Anforderungen des Alltags, sind ganz im Moment versunken und können wieder genießen und dankbar sein für den Kontakt zur Natur, zu uns und zum Hund.
Rhythmus
Ein Hund bringt Struktur in den Alltag – ob man will oder nicht. Morgens, mittags, abends und spätabends raus, Futter zu geregelten Zeiten, Abwesenheiten planen und auf den Vierbeiner abstimmen: Wo früher Orga-Anarchie herrschte, ist jetzt ein Plan von Nöten, damit alle Familienmitglieder ihre Aktivitäten unter einen Hut bekommen. Das kann nerven, hat aber auch Vorteile. Denn mehr Struktur bedeutet oft auch mehr produktiv oder sinnvoll genutzte Zeit, da die Zeitfresser wie lange am Handy hängen oder faul vorm Fernseher fläzen weniger werden. Und wenn uns doch mal danach ist, dann tun wir es bewusster im Wissen, dass die Zeit begrenzt ist.
Mehr Kontakt
Wir leben das Leben nicht alleine. Beziehungen sind das A und O – auch und vor allem zu anderen Menschen. Wer einen Hund an der Leine hat, der kommt leichter mit anderen ins Gespräch. Der Hund ist für kontaktscheue Menschen deswegen der optimale Türöffner. Natürlich gibt es auch Menschen, die den wedelnden Vierbeinern nicht offen gegenüberstehen. Aber die meisten freuen sich über einen tapsigen Junghund, der Stöcke aus dem Wald schleppt, die so viel größer sind als er selbst. Der an der Leine zieht, weil er unbedingt mit dem Wildfremden Kontakt aufnehmen will. Oder der einfach nur niedlich aussieht. Damit der Eindruck noch besser ist, sollte der Vierbeiner einigermaßen gut erzogen sein. Aber ansonsten steht der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen dank Hund nichts im Wege.
Problemlösungskompetenz
Der Hund hat Durchfall, der Hund hinkt, der Hund kratzt sich massiv. Der Hund will nicht ins Auto einsteigen, der Hund kann nicht alleine bleiben oder er zieht an der Leine: Die meisten Herrchen und Frauchen – wahrscheinlich eher alle – kennen die vielfältigen Herausforderungen im Alltag mit dem Hund, seien sie gesundheitlicher Natur oder eine Trainings- oder Erziehungsfrage. Und während manche Probleme halb so wild sind, lässt sich mit anderen nicht so einfach leben. Lösungen müssen her. Der Hund unterstützt uns hier dabei, unsere Problemlösungskompetenz zu verbessern. Wir werden selbst Spürnasen, wenn es darum geht, die Ursache von Durchfall zu finden oder die lästige Bellerei endlich abzustellen. Stellt sich Erfolg ein, ist das nicht nur für alle Beteiligten eine Erleichterung, sondern wirkt sich auch positiv auf andere Lebensbereiche – auf Selbstwirksamkeit und Selbstvertrauen – aus.
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